deutscher Literaturhistoriker und Autor; Prof. für Kultursoziologie und Literaturgeschichte in Leipzig; kam 1963 in den Westen; u. a. auch Lehrtätigkeiten in Japan, England, Israel und in den USA; zahlr. Veröffentl. u. a. "Von Lessing bis Thomas Mann", "Ansichten zur Literatur unserer Zeit", "Der Turm von Babel", "Wendezeiten", "Der Widerruf. Über Deutsche und Juden"
* 19. März 1907 Köln
† 19. Mai 2001 Tübingen
Herkunft
Hans Mayer stammte aus großbügerlichem deutsch-jüdischen Hause. Sein Vater, ein wohlhabender Geschäftsmann, war überzeugter Sozialdemokrat.
Ausbildung
Nach dem Abitur studierte M. Staats- und Rechtswissenschaften sowie Philosophie und Geschichte in Köln, Berlin und Bonn. Er promovierte 1930 über ein staatsrechtliches Thema bei Hans Kelsen an der Kölner Universität. Anschließend bereitete er seine Habilitation in allgemeiner Staats- und Gesellschaftslehre vor.
Wirken
1933 wurde M. kurz nach der Großen juristischen Staatsprüfung aus dem Staatsdienst entlassen. Der als Jude und Marxist doppelt Bedrohte emigrierte zunächst nach Frankreich, dann in die Schweiz. Er arbeitete 1935-1939 mit einem Forschungsstipendium des New Yorker Instituts für Sozialforschung und war 1936-1940 am Hochschulinstitut für internationale Studien in Genf tätig. Damals beschäftigte er sich mit Georg Büchner und dem Vormärz. Am 19. Febr. 1938 wurde M. die deutsche Staatsbürgerschaft ...